Der Weißdorn

– ein Schatz aus der Familie der Rosengewächse

eine „Herzpflanze“ par excellence

Einführung oder warum wir uns unserem Herzen zuwenden sollten

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in den Industrienationen mit Abstand die häufigste Todesursache. Jedes Jahr versterben im Schnitt an die 220.000 Menschen an einer Herzerkrankung und über 400.000 werden jährlich wegen Herzschwäche in ein Krankenhaus überwiesen. Wir wissen um die Bedeutung der Lebensführung bei der Entstehung von Krankheiten. Wir wissen wie bedeutsam eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung sind. Wir wissen, dass andauernder (äußerer oder innerer) Stress, Einsamkeit und Isolation und ein immer hektischeres Leben unser Herz belastet. Es in die alltägliche Praxis zu bringen ist die große Herausforderung und wieder einmal bedarf es der Achtsamkeit, um einen heilsamen Kurswechsel einzuleiten. Auch Ärzte wie z.B. Prof. Dr. med. Gustav Dobos stellen fest: 80 % aller Schlaganfälle und 90% aller Herzinfarkte haben ihre Ursache in unseren unheilsamen und destruktiven Lebensgewohnheiten. Und das ist, so betrüblich dieser Umstand ist, eine zuversichtlich stimmende und hoffnungsvolle Botschaft. Wir können individuell, wie auch im Kollektiv, einen neuen Kurs einschlagen. Jeder Einzelne kann in und bei sich zur Herzensheilung beitragen und wenn viele sich auf einen neuen achtsam(er)en Pfad begeben dann kann auch im Kollektiv etwas in Bewegung kommen. Der Weißdorn ist ein mächtiger Pflanzengeist, der uns auf diesem Heilungsweg unterstützt. Natürlich schafft er nicht die Krankheitserhaltenden Umstände aus dem Weg, dies liegt in unserer Verantwortung.

Dieser Artikel ist meine Hommage an diesen Weisheitslehrer aus der Natur. Möge er euch heilsame Inspirationen und Begleitung bieten.

Ein kleiner Ausflug – das Herz aus energetischer Sicht

Im tantrischen Hinduismus, im tantrisch-buddhistischen Vajrayana und im Yoga werden meist sieben Chakren thematisiert. Diese Energie-Zentren werden entlang der Wirbelsäule lokalisiert und sind durch einen zentralen Kanal, den sogenannten Sushumna-Nadi, verbunden. Unser Herz-Zentrum entspricht hier dem vierten Chakra, „Anahata“ genannt, was soviel bedeutet wie „unbeschädigt, nicht angeschlagen“. Dieses Chakra verkörpert das Tor zur Liebe, einer allumfassenden und bedingungslosen Liebe. Diese Liebe ist so stark, dass weder die Dunkelheit noch irgendein Schmerz sie beschädigen kann. Es ist das ultimative Tor zur (inneren) Freiheit. Wenn dieses Energie-Zentrum in Disbalance ist, kann sich dies auf entgegensätzliche Weise ausdrücken.

In unserer naturheilkundlichen Praxis sehen und fühlen wir: Disbalancen entstehen auf allen Ebenen aus einem Mangel- oder Fülle/Exzess-Zustand bzw. durch Stagnationen / Blockaden. Hinweise auf einen Exzess-Zustand im Herz-Chakra können sein: Co-Abhängigkeiten, schwach ausgeprägtes Gefühl für Grenzen, Eifersucht, Gefallsucht, das Bedürfnis den Märtyrer zu spielen, Herz- / Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Bluthochdruck, Zirkulationsstörungen, Brustdruck…), Atembeschwerden, Schmerzen im oberen Rücken und in der Brust.

Hinweise auf einen Mangel-Zustand können sein: „anti-soziales“ Verhalten, Verschlossenheit , Gefühl der Einsamkeit und Isolation, Mangel an Empathie, Angst vor Nähe, Atembeschwerden, Schmerzen im oberen Rücken und in der Brust, etc. Es gibt Überschneidungen wie man anhand der Auflistung gut sehen kann.

Wenn unser Herz-Zentrum in einem ausbalancierten Zustand ist sind wir fürsorgliche, mitfühlende, einfühlsame, friedvolle Menschen, die in sich ruhen und wertschätzend und liebevoll mit sich und anderen umgehen – zumindestens ist das der rote Faden in unserem Leben oder unser Lebensfundament.

Im Qi Gong z.B., eine Kunst die ich aus eigener Erfahrung sehr schätze, werden vornehmlich drei Energiezentren (sogenannte „Dantian“) focussiert: das untere, mittlere und obere Dantian. Unser Herz entspricht dem mittleren Dantian, welches die Brücke schafft zwischen dem oberen und unteren Dantian. Das Herz verbindet und vereint, wir betreten über das Herz das Reich jenseits der Dualität und Trennung. Wenn wir Zugang zu diesem Zentrum haben und aus ihm heraus leben, d.h. mit dem Herzen (zu)hören, sehen, tasten, schmecken, entsteht ein natürliches Bedürfnis dem Wohle aller zu dienen. Es ist nicht einmal ein Bedürfnis, sondern das Natürlichste auf der Welt. Wir spüren sehr klar, dass unser Wohlergehen mit dem Wohlergehen aller zusammenhängt. Wir wechseln von einem Leben in Selbstsucht, Egozentrismus, der Empfindung des Mangels und der Trennung hin in ein Leben von Verbundenheit und Fülle – die Rückkehr zur Liebe, wie es Marianne Williamson in Ihrem gleichnamigen Buch so wunderbar beschreibt. Ganz gleich welchem spirituellen Pfad wir folgen oder ganzheitlichen Übungsweg wir beschreiten, wenn wir diese Wege in ihrer Tiefe verstehen , treffen sich alle authentischen Pfade in ihrer Essenz: ein Leben in Liebe, in Verbundenheit und Autonomie.

Kosan

Unser Newsletter

Es erwarten Dich Inspirationen rund um die vielfältige Welt unserer Heil- & Wildkräuter, ob nun Pflanzenbetrachtungen, Naturrituale, Räucherkunst und mehr.
Kräuterspaziergänge, Workshops, Aus- und Weiterbildungen und andere Neuigkeiten - mit unserem Newsletter bleibst Du auf dem Laufenden.
Newsletter
© 2024 by Heil- und Wildkräuterakademie e.V.